Warten auf den Frühling | Monatsblatt März 2025

Veröffentlicht am: 1. März 2025

Am Morgen schaue ich immer aus dem Fenster. Wie sieht der Tag wohl aus? An vielen Tagen in diesem Winter war es neblig. Anstatt Nachbarhäuser, Wiesen und den Wald zu sehen, sah ich nur grauweissen Nebel. Aber kürzlich war ich unterwegs und die Sonne schien. Der Himmel war blau und die Wiesen erstaunlich grün nach dem Winter. Nur die Bäume und Büsche in den Feldern waren graubraun. Sie sahen saft- und kraftlos aus. Das erweckte in mir die Sehnsucht nach dem Frühling.

Die Jahreszeiten in der Natur begleiten uns durch das Jahr. Aber auch in meinem Leben erlebe ich Jahreszeiten. Es gibt die Sommerzeiten, in denen ich viel Energie habe. In mir drin scheint die Sonne. Alles ist wunderbar schön und ich bin voller Freude. Es gibt aber auch Zeiten, in denen ich die Freude verliere. Alles scheint schwer, grau und kalt. Das ist wie der Winter.

Ich bin immer wieder mal vom Leben, von Beziehungen und sogar von Gott enttäuscht. Ich bin dann wütend und traurig. Etwas in mir stirbt. Meistens stirbt eine Erwartung, die nicht erfüllt wurde. Manche von meinen Hoffnungen werden sich nie erfüllen. Diese Dinge loszulassen ist nicht einfach. Das kennen unsere taubblinden Freunde sehr gut, sogar besser als ich. Aber nach dem Winter kommt immer der Frühling und mit ihm die Verheissung auf etwas Neues. Vielleicht blüht sogar etwas auf, was uns überrascht. Das ist jedes Jahr nach dem Winter unsere Hoffnung. Und auch Gott verspricht uns:

Von jetzt an gilt, solange die Erde besteht: Nie werden aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
1. Mose 8,22

So wie es jetzt im März wieder langsam Frühling wird, so wird es auch nach den kalten Zeiten in unserem Leben immer wieder Frühling werden. Wir wollen geduldig auf den Frühling warten und dann freudig entdecken, was da Neues wächst.